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Stempel: Handstempel
Land: Deutschland
Ortsname: Molsheim
Stempeldatum: 06.05.1942
Stempeltext: MOLSHEIM (ELS)
Stempelart: Gelegenheitsstempel (Hand)
Stempelform: Kreisstempel
Stempelfarbe: schwarz
Format: ø 36 mm
Bildbeschreibung bei Motivstempel: Die Metzig (ehemaliges Haus der Metzgerinnung)
Textinhalt bei Gelegenheitsstempel: romantisch u. sehenswert / am Fusse der Vogesen
Beschreibung: Zur Bildbeschreibung lest bitte die nachfolgende Anmerkung.
Anmerkung: (Post)historisches zu Molsheim für Vorphila- und Stempelsammler:

- 820 erstmals urkundlich erwähnt, wurde Molsheim (entgegen der in vielen anderen elsässischen Orten erfolgreichen Reformation) ein Zentrum der Rekatholisierung des Elsass. Eine erste Welle diente durch Niederlassungen der Jesuiten an den Residenzorten der Herrschaftssicherung der Bischöfe von Straßburg:
- 1580 ff so auch in Molsheim. Damit einhergehend erblühten Handwerk und Handel.
- 1583 ff In dieser Zeit entstand auch die für die Metzgerzunft erbaute "METZIG", ein repräsentatives Gebäude im typischen Renaissancestil am Marktplatz in Molsheim. Vom Platz aus führte eine durch einen Zwiebelturm überdachte Doppeltreppe in das Gebäude in einen imposanten Säulensaal. Im Turm eine Uhr mit Stundenschläger (von 1607), wo zwei steinerne Engelchen (noch heute) die Stunden und die Viertel schlagen; darüber in geschützter Nische die Statue der "Muttergottes mit dem Kinde" - sehr zum bischöflichen Wohlgefallen.
- 1615 ff Die zweite Welle der Rekatholisierung zielte mit Jesuitenansiedlungen im habsburgischen Einflussgebiet (Ensisheim, Freiburg) auf "propagandistische" Auswirkungen im Umland ab.
Der "Wettstreit" protestantischer Universitäten (Straßburg, Basel) mit der Jesuitenakademie (Freiburg) fand ein abruptes Ende mit den
- 1632 auch in der Region einsetzenden Kriegswirren des als Religionskrieg begonnenen Dreißigjährigen Krieges.
Auf europäischer Ebene entluden sich der habsburgisch-französische Gegensatz und auf Reichsebene der Gegensatz zwischen dem Kaiser und der Katholischen Liga einerseits und der Protestantischen Union andererseits in einen Territorialkrieg - vorwiegend auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches.
- 1648 ff Zum Westfälischen Frieden gehörte Molsheim zum bischöflich straßburgischen Amt Dachstein.
Seit dem 17. Jh. wechselte das Elsass mehrmals seine politische Zugehörigkeit zwischen dem Heiligen Römischen Reich/Deutschen Reich einerseits und Frankreich andererseits.

- 1864 wurden zwei Eisenbahnstrecken eröffnet, die sich bei Molsheim kreuzen:
von Straßburg nach Mutzig (Ost-West-Strecke) und von Wasselonne nach Barr (Nord-Süd-Strecke).
- 1871 bis 1918 gehörte Molsheim zum Reichsland Elsaß-Lothringen und damit zum Deutschen Kaiserreich; Die Stadt (mit rund 3.000 Einwohnern) war Sitz des Kreises Molsheim im Bezirk Unterelsaß. Die nicht katholische Reichsführung führte u.a. zur Bildung der Elsaß-Lothringischen Zentrumspartei (ELZ).
- 1940 bis 1945 stand Molsheim nochmals unter deutscher (nationalsozialistischer) Zivilverwaltung.

Heute ist die 30 km westlich von Straßburg gelegene Gemeinde mit gut 9.000 Einwohnern Sitz der Unterpräfektur (französisch: Sous-préfecture) des "Arrondissements Molsheim" und des 1997 gegründeten Gemeindeverbandes "Région de Molsheim-Mutzig" im "Département Bas-Rhin" in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der "Region Grand Est".

Das insbesondere auch vom Weinbau geprägte Molsheim an der elsässischen Weinstraße ist berühmt für seine von Zisterziensermönchen kultivierte "Lage Bruderthal", eine der "Alsace-Grand-Cru"-Weinlagen.
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Stempelreporter/erfasst: juni-1848
Stempelredakteur/Freischaltung: 21.01.24 09:48:26
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